XC-Bützen

Welche Zutaten braucht es für einen erfolgreichen Streckenflug? Pommes und Bier? unter anderem 🙂

Begonnen hat die Flugwoche bereits am Sonntag mit einem Hike&Fly von der Hasenmatt. 55min/860m, e38 Ziel sind 45min. Hierzu hoffentlich bald mehr! Montag und Dienstag jeweils ca. 2h Airtime mit Start am Niederwiler Stierenberg. Tiefe Inversion, unterhalb 1200müM Thermik zerrissen und bockig. Am Mittwoch mit Bus auf den Grenchenberg, Start Bützen. Guter Thermikschlauch beim Bettlachstock mit Querung zur zweiten Jurakette bei der Hasenmatt. Schöner 3h Flug mit Daniel Stainhauser. Landung in Moutier. Sprint auf den Zug, Bier und zum Znacht zuhause!

Donnertag nun der beste prognostizierte Tag der Woche. Hohe Basis mit flachen, zeichnenden Kumuluswolken. Schwachwindig. Gute Thermik, Dies wohl die vier wichtigsten Zutaten für einen langen Streckenflug. Eigentlich liegt es nur am Piloten, wie Pesche bei der Planung erwähnte. Das sollte sich rächen 🙁

Da auf dem Stierenberg ein grosses Pilotenaufkommen zu erwarten war, Revision Seilbahn Weissensten, beschlossen Pesche und ich auf die Bützen zu laufen um von dort unser Flugtag zu starten. Vom Grenchenberg auf der ersten oder Zweiten Kette bis zum Vue des Alpes und zurück nach Solothurn mit einem Schlussspurt ins Flachland. So der Plan.

Die leichte Inversion im Flachland, welche das Steigen nach dem Start erschwert, zwang und zum Warten. Zeit um unsere Ausrüstung bereit zu machen. Unser Cockpit ziemlich ähnlich konfiguriert. Garmin inReach Mini um mittels Satellitenverbindung ein SOS-Signal absetzen zu können. Ein Variometer, welches akustisch auf das Steigen in der Thermik hinweist. Die Höhe, Geschwindigkeit, Windrichtung, Luftraum… anzeigt. Ein Smartphone welches zusätzliche Daten wie Hindernisse, Thermik Hot-Spots und Position andere Piloten/ Segelflugzeuge wiedergibt. Im und am Gurtzeug befinden sich zusätzlich das PMR-Funkgerät, 2+l Wasser, Banane, Energie Rigel und Traubenzucker… Am Körper Winterkleidung, heizbare Handschuhe, Urinal Kondom. In der Höhe und im Fahrtwind dehydriert der Körper schneller. Flüssigkeitszufuhr steigert die Konzentration und Leistung, muss dann aber auch abgeführt werden 🙂 Ja, eine Menge Zeugs!

Allmählich begannen die Vögel zu kreisen/ steigen. Die Ersten Gleitschirme überhöhten die Krete. Zeit um uns bereit zu machen. Pesche startet und versucht beim Bettlachberg aufzudrehen. Mit mässigem Erfolg. Als ich starte, ist er schon bedrohlich Tief. Es ist noch früh und die Thermik stellt immer wieder ab. Diese Auftriebs-Pausen müssen mit möglichst geringem Höhenverlust überbrückt werden. Leider steht mein Air-Buddy viel zu früh wieder am Boden. Scheiss nochmal! Beim Bettlachstock erwische ich den Thermikanschluss und kann auf 2000müM aufdrehen. Alleine… Die Route führt nun wie geplant in Richtung Westen. Auf dem Rückweg vom Vue des Alpes kämpfe ich beim Chasseral nach Thermik-Anschluss. Im rettenden Steigen ertönt das Funkgerät! Yves und Pesche sind unmittelbar in der Nähe!! So genial, Pesche hat das Auto genommen und ist nochmals gestartet. In Rekordzeit-Geschwindigkeit ist er nachgeflogen! Zusammen geht es surreal an der auf fast 3000müM hohen Wolkenbasis zurück. Müde von dieser super Flugwoche, lande ich ausserhalb des Luftraumes der CTR-Grenchen. Pesche hat TOP gelandet um das Auto zu holen. Wir treffen uns mit Bier zu einem versöhnlichen Happy End beim McDo! Ende gut, alles gut!

Faszinierend, manchmal beängstigend, aber unglaublich schön diesem Hobby zu frönen und diese Freundschaft erleben zu dürfen!

AKTIVITÄThike & XC fly
AIRTIME / DISTANZ4h 27min / 86km
2h 40min / 63km
START- LANDEPLATZBützen-Grenchen
BEDINGUNGENHohe Basis mit flachen, zeichnenden Kumuluswolken. Schwachwindig. Gute Thermik.
POSITIV +POTENTIAL +/-
1. Vorbereitung, Flugplan
2. Ausrüstung, alles funktionierte einwandfrei
1. Lieber 30min später aufbrechen um dann nicht in de schwierigsten Bedingungen zu starten
2. Etwas gezielter fliegen um die Durchschnittsgeschwindigkeit zu erhöhen (Joël)

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